Eleve
Die klassische, blöde Frage gleich zu Anfang: Du möchtest Schauspieler:in werden. Warum?
(lacht) Oh, wie ich diese Frage liebe… Weil ich nichts anderes kann.
Nein, also, ich habe schon früh ein Aufmerksamkeitsbedürfnis gehabt, was glaube ich jedem Schauspieler und jeder Schauspielerin innewohnt. Ich habe zuerst Englisch und Geschichte studiert, wußte aber immer schon, dass es nicht das ist, was ich machen möchte. Und wie ich dann in New York mir ein Musical angeschaut habe und eine existenzielle Krise hatte (lacht), da habe ich dann entschieden: ich versuch es jetzt noch mal anders.
Was kann Theater (die Bühne), was TikTok/Social Media nicht kann?
Soziale Medien sind unglaublich schnelllebig. Theater hingegen sind so etwas wie eine Institution. Ich glaube, auf Social Media kommt man nicht dazu Dinge zu verarbeiten, das Theater hingegen ist dafür ein super Ort.
Welches Stück würdest Du empfehlen auf den Spielplan zu setzen?
Ich bin ein großer Shakespeare-Fan. Aber nicht unbedingt die Sachen, die so wieso schon hoch und runter genudelt werden. Was ich persönlich sehr gern sehen würde ist „Der Kissenmann“ von Martin McDonagh. Es ist ein wirklich sehr brutales Stück, da weiß ich nicht, ob das an der Vorpommerschen Landesbühne funktioniert. Keine Ahnung. Aber ich finde den Stoff einfach toll.
Was hättest Du über den Beruf gern früher gewußt?
Der Druck der auf einem liegen kann ist schon immens. Du mußt immer funktionieren. Es ist kein Beruf, wo man einfach mal nicht zur Arbeit kommt. Da muss schon wirklich, wirklich etwas sein, bis zu entscheidest: Ok, ich kann nicht. Das war mir vorher nicht so bewußt.
Was möchtest Du auf jeden Fall noch in Deiner Ausbildung mitnehmen?
Ui. Ich glaube ich möchte noch mehr körperlich arbeiten. Also wie setze ich Rollen körperlich noch mehr von mir selber ab. Klar, jeder hat seine eigene Körperlichkeit und bringt diese mit, aber wie kann ich gestalterisch da noch mehr rausholen? Alles was irgendwie Kopfsache ist, ist für mich nicht so das Problem, da ich eh ein Kopfmensch bin (lacht).
© Juliane Fieber