Anneke Höper

Eleve

Die klassische, blöde Frage gleich zu Anfang: Du möchtest Schauspieler:in werden. Warum?
Ich weiß, dass das jetzt eine totale Klischee-Antwort ist: Weil ich Schauspiel liebe, seit ich denken kann. Ich war ein total schüchternes Kind, war viel ängstlich, hab mich nicht viel getraut. Aber wenn ich auf der Bühne stand, hab ich mich plötzlich lebendig gefühlt. Als könnte ich auf einmal atmen.

Was wäre für Dich die Alternative gewesen?
Pädagogik. Das hatte ich auch bereits angefangen zu studieren. Ich dachte, ich mache erstmal was Vernünftiges. Und ich traute mich zunächst nicht, Schauspielerei ernsthaft als Beruf zu verfolgen. Das Studium hat mir auch viel Spass gemacht.

Welches Stück würdest Du empfehlen auf den Spielplan zu setzen?
Uff… Ich muss sagen, ich habe eine sehr starke Entscheidungsfindungsstörung.

Ok. Wenn du selber spielst, lieber Komödie oder lieber Drama?
Hat beides was. Und letztendlich ist Komödie doch meistens Drama. Für die Figuren in der Komödie ist deren Situation ja meistens schmerzhaft (lacht). Aber es kommt halt auch voll drauf an. Ich finde Theater kann einfach mal nur unterhalten, das ist vollkommen berechtigt. Ich spiele aber schon gern in Stücken, die einen Grund haben, warum sie erzählt werden.

Was hättest Du über den Beruf gern früher gewußt?
Das viel tatsächlich auch Übungssache ist. Ich hab mich zunächst viel zurück gehalten, weil ich dachte, ich bin noch nicht so weit. Natürlich spielt Talent – oder wie auch immer man das nennen möchte – auch eine Rolle, aber Theater spielen ist schon auch ein Handwerk. Und wenn man dem sich wirklich widmet und über seinen eigenen Schatten springt und Sachen wieder und wieder macht, dann kriegt man Erfahrung. Und aus der Erfahrung kommt dann eine Ruhe. Nur weil man sich in einem Moment nicht gut genug fühlt, heißt das nicht, dass man sich nicht weiter entwickeln kann.

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